Czernowitz Gallery

Bukowina-Lied
Joseph Viktor von Scheffel, Text 1875
Rudolf Weinwurm, Melodie 1875

1. Verwundert hebt der Pruth im Schilf
Sein Haupt, das Flutumschwemmte,
Denn hoch zu Ross mit viel Gefolg
Naht eine hohe Fremde.
Einst ehrten Hellas sie und Rom,
Die Himmlische, die Muse,
Jetzt steht sie vor des Ostens Strom
|: Und hebt die Hand zum Gruße. :|

2. Glück auf, mein bergschön Buchenland,
O Cecina, wie glühst du!
Ich komme mit dem Morgenrot,
Hauptstadt am Pruth, wie blühst du;
Ich bring dir wie Aurora Licht,
Denn Finsternis tut Schaden:
Ich bringe Licht und fürchte nicht
|: Die Wölfe der Karpaten. :|

3. Ihr sollt mit Gott und Welweisheit
Des Schöpfers Lob bekunden,
Als Richter üben Gerechtigkeit,
Als Ärzte heilen die Wunden;
Und jugendfrisch mit Hall und Schall
Den freien Künsten dienen,
Sangfröhlich wie die Nachtigall,
|: Treufleißig wie die Bienen.

4. Schau auf, schon zieht und braust einher,
Bei dir zu lernen und zu wohnen,
In vollem Wichs mein flottes Heer
Mit Koller und Kanonen:
Ruthenisch, deutsch, rumänisch Blut
Vielzungig mit einander,
Und staunend hört der Vater Pruth
|: Den ersten Salamander: :|

5. "Heil dir, gewaltig Österreich,
Heil, Wissen, dir im Osten,
In Sprachen bunt, im Geiste gleich,
Zieh'n wir am Pruth auf Posten.
Nun blühe, jüngster Musensitz
Francisco Josephina,
Frau Muse weilt in Czernowitz
|: Und schirmt die Bukowina." :|
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